Leipzig- Wahren: Alltag bei der Deutschen Reichsbahn

Achte bitte darauf, dass Du mit deinem Thema bzw. mit deiner Frage im richtigen Bereich bist.
Die Bereiche sind: Einstellungen im Forum, EEP aktuell ab EEP7 , Splines, Rollmaterialien, Immobilien, Landschaftselemente, Signale und Schaltung, Anlagenvorstellungen, Schnappschüsse Konstrukteure, EEP Treffen , Laberecke, Online - Handbuch EEP Vielen Dank für die Unterstützung das Forum übersichtlich zu halten.
Bilder/Fotos aus dem Internet sind nur als Link gestattet. Eigene Fotos, also Fotos aus dem realen Leben, sind erstens mit Eigenes Bild als Quellenangabe zu kennzeichnen und zweitens nur als Dateianhang im Beitrag zulässig. Bilder ohne Quellenangaben und Bilder dessen Quelle das Internet wie z. B. Google ist, werden gelöscht.
  • Schuppen 2/ Werkstatt: als Einführungs-Bw für die Taigatrommeln war man hier für die Instandsetzung bestens ausgerüstet. Fahrmotoren tauschen, Zylinderköpfe und Laufbuchsen ziehen- alles kein Problem. Hinter dem Schuppen befindet sich der Rheostatprüfstand.

    Gleis 3 hatte eine Schuppenspannungsanlage für Arbeiten an den E- Loks.

    Bw11

  • Über dem Heizlokgleis duftet es heute wieder ganz besonders nach Eisenbahn.

    Bis zum Erscheinen der BR120 hatte Wahren etliche 44er im Bestand. Mit und ohne "Ohren", teils als ÜK- Ausführung aber immer rostgefeuert. Die Loks waren berüchtigt: Feuerbüchsen groß wie ein Tanzsaal, schwere Züge und schlechte Kohle. Als die Ninas sie ablösten hielt sich die Trauer darüber wohl in Grenzen.


    Heizlok2


    Heizlok3

  • "So wie du dich bewääschsd mussde ooch offbassn das dor Schibbenstiehl geene Worzln schlääschd!"

    " Quatsche geene Opern un mache lieber de Feuertüre 'n Spald weit off. Oder willsde widder ne Audienz beim Vorsteher wääschn de Qualmerei?

    Heizlok1


    Um der Geschichte gerecht zu werden: 44 105 endete nicht als Heizlok in Wahren. Sie wurde 1970 auf Ölfeuerung umgebaut und an die Rbd Rostock abgegeben. 1982 baute man sie im Zuge der "Ölkrise" wieder zurück auf Rostfeuerung. Heute steht sie zusammen mit anderen schrottreifen Loks der Sammlung Falz in Falkenberg/E oberes Bw.

  • "So wie du dich bewääschst mussde ooch offbassn das dor Schippenstiehl geene Worzln schlääschd!"

    " Quatsche geene Opern un mache lieber de Feuertüre 'n Spald weit off. Oder willsde widder ne Audienz beim Vorsteher wääschn de Qualmerei?

    Ein wunderhübscher Dialog.

    Für mich als Ossi (Ich lebe in der Ostschweiz) problemlos zu verstehen.

    :an_1: Gruss Jürg

    Es ist müssig, dauernd den Weltuntergang heraufzubeschwören. Man muss auch aktiv etwas dafür tun. :bn_1:

  • 120 138 hatte einen Rangierunfall und muss zur Instandsetzung in das RAW. Zuständig für die dieselelektrischen Lokomotiven der DR ist das RAW Cottbus und Junglokführer Schneckentreiber wurde für die Überführungsfahrt auserwählt. Die 120 212 muss zur V6 in das RAW, da soll er die 138 gleich mitnehmen.

    Seine Begeisterung dafür hält sich in Grenzen denn bei der Lauffähigkeitsuntersuchung der 138 wurde Schleppfahrt mit Vmax 30km/h festgelegt. Damit wird er wohl jedes Überholgleis zwischen Leipzig und Cottbus persönlich kennenlernen. Während der Fahrmeister noch mit dem Werkstattmeister fachsimpelt macht er sich schon mal an die Überprüfung der Lok.....

    Schadlok1

  • Drei Arten von Loks bevölkerten normalerweise die Randgleise eines Bw bei der DR:

    z- gestellte Maschinen die auf den Schneidbrenner warteten oder als Ersatzteilspender dienten, für den Ernstfall konserviert abgestellte Güterzugdampfloks und Loks welche auf RAW- Aufnahme warteten oder mangels Ersatzteilen nicht repariert werden konnten.

    Vom Wasserturm aus hat man einen guten Blick auf die Schätzchen.

    Schadlok3

  • Huch, die hat ja sogar noch die Schilder dran. Viel zu schade für den Schrott! Schnell gucken ob keiner guckt und dann ans Werk!


  • Der Bahnhof Wahren war vom Beginn des elektrischen Zugbetriebes in Deutschland dabei. Bilder sind rar aber E71, 73 und 77 bestimmten wohl damals das Bild. In einem Belegungsplan der Einfahrgruppe Südberg von 1943 sind täglich zwei Eilgüterzüge mit E04 aus Magdeburg vermerkt. Dann 1946 der komplette Abbau des mitteldeutschen Netzes. Kolja konnte mit seiner Kriegsbeute nichts anfangen und die DR durfte alles zurückkaufen. Wer sich heute die E44 046 genau anschaut sieht noch die Spuren der Versuche mit der russischen Mittelpufferkupplung. Rahmenschäden, Radsterne auf Breitspur aufgepresst oder einfach nur jahrelang im Freien herumgestanden- was von dem Schrott noch brauchbar war wurde fahrbereit gemacht oder als Energieversorgungsgerät genutzt- auch in Wahren, zur Versorgung der Talbremsen am Ablaufberg.

    Schadlok5


    Schadlok6

  • Plantag 4: tagsüber steht die Lok als Dispolok bereit. Man wartet auf die Dinge welche da kommen könnten und macht sich derweil irgendwie nützlich. Zum Beispiel indem man mit der Hofdame den Bw- Verschub fährt. Einmal vor in die Ausfahrgruppe, Kesselwagen mit Dienstdiesel holen und zum Tanklager stellen.

    Tanklager3

  • Damit ist man eine Weile beschäftigt denn man muss durch den gesamten Rangierbahnhof sägen. Das Tanklager ist nur über die Drehscheibe von Schuppen 2 zu erreichen und eigentlich müssen die leeren Wagen später auch wieder abgefahren werden.


    Tanklager1

  • Hallo Jörg,

    ich finde deine Anlage einfach faszinierend. Klasse Geschichte, die du da entwickelst.

    MfG Matthias, der Ostberliner, der zum Lipper wurde. :af_1:
    EEP 15.1, Plugin 1, Patch 2; EEP 17.2, Plugin 1 & 2
    PC: AMD Ryzen 3 3200G with Radeon Vega 8 Graphics 3.60 GHz; 16 GB RAM, Windows 11 Home, 22H2

  • "Lass das hier stehen. Du sollst zum Lokleiter kommen, es ist dringend sagt er!"

    Na toll, mal sehen was anliegt.


    Tanklager2

  • Also auf gehts in die Lokleitung.

    "Wir haben ein Problem. Im Hauptbahnhof Gleis 11 steht der P3025 nach Gera und das Gera'sche U-Boot hat seinen Geist aufgegeben. Nimm die 300 (120 300) und mache dich los, du fährst Vorspann bis nach Zeitz.

    Von Zeitz dann Lz nach Profen und dort übernimmst du für die Zeitzer das Kohlependel zum Dimitroff- Kraftwerk. Wenn der Aschezug im Kraftwerk schon bereit steht bringst du den mit, ansonsten kommst du Lz hierher zurück.

    Und nun beeile dich!"

    Dispolok10

  • Danke für die Blumen, Männer!

    Manchmal bin ich schon ein bissel fasziniert was man mit EEP alles machen kann. Als ich in der 6er Zeit mit "Wahren" angefangen habe hätte ich mir das auch nicht träumen lassen.

  • Im Schuppen ist dicke Luft. Der Lokleiter hat dafür gesorgt das die Maschine schon angelassen wurde. Nun steht sie da, rumpelt mit knapp 400 Umdrehungen im Leerlauf und hüllt die Lokstände ringsum in blaugraue Wolken.

    Untersucht wurde sie zu Dienstbeginn, der Luftdruck stimmt und sogar die Drehscheibe ist bereit. Der Scheibenwärter winkt "Kommen!"


    Dispolok11

  • Ein kurzer Achtungspfiff mit dem Rangierhorn und es kann losgehen. Schön langsam rauf auf die Scheibe, bei der Markierung "BR120" zum Stehen kommen. "Na, da hammers aber eilisch heide?" ruft der Scheibenwärter nach oben. Klar doch, Reisezugehren mit der Nina, das gibts schließlich nicht alle Tage.

    Dispolok6


    Dispolok7

  • Der Nina fehlt nicht nur die Zugheizmöglichkeit. Der Zweitaktdieselmotor, eine ursprünglich amerikanische Konstruktion für den Einsatz in Patroullien- und Torpedoschnellbooten, war alles andere als wirtschaftlich. Zudem behaupteten Spötter die Taigatrommel hätte eine exzellente Beschleunigung. Von Null auf Hundert in fünfzehn -- Minuten.

    Inzwischen schwenkt die Scheibe auf das Ausfahrgleis. "Na dann guudn Fluch Meesder!" wünscht der Wärter.


    Dispolok5