Für den Anlagenwettbewerb 2009 hatte ich mit EEP5 das Bw Lehrte erstellt. Es war nach 10 Jahren an der Zeit, dieses nicht mehr existierende Bw auf der Grundlage von EEP 11+ in meine Reihe "Stillgelegte Strecken, mit EEP wiederbelebt" aufzunehmen.
Entstehung des Knotenpunktes Lehrte
Lehrte entwickelte sich bereits Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem bedeutenden Eisenbahnknotenpunkt der Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen und wurde zu einer typischen sogenannten Eisenbahnerstadt. 1843 wurde die Eisenbahnstrecke Hannover–Peine über Lehrte gebaut, die in den folgenden Jahren nach Braunschweig und mit Seitenlinien von Lehrte nach Celle (1845) und nach Hildesheim (1846) verlängert wurde. Die Berlin-Lehrter Eisenbahn wurde von der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft (MHE) gebaut und 1871 durchgängig eröffnet. Sie stand in Konkurrenz zu der bereits bestehenden Bahnlinie über Magdeburg und Braunschweig. Endpunkt der Bahn war in Berlin der Lehrter Bahnhof, der 1958 abgerissen wurde. Der nahe dieser Stelle befindliche neue Berliner Hauptbahnhof erinnert mit dem Namenszusatz „Lehrter Bahnhof“ noch daran. (Quelle:Wikipedia)
Von der Lokstation zum Betriebswerk
Mit der ersten Strecke von Hannover entstand 1843 in Lehrte eine umfangreiche Lokstation. Vorhanden waren neben einer Wasserstation, einem Kohlelager, einem Wagenschuppen und einem Lokschuppen für 6 Maschinen mit 12m-Drehscheibe eine Schmiede, ein Magazin und Aufenthaltsräume. Bereits sieben Jahre später wurde die Station um einen Rundlokschuppen mit Reparaturwerkstatt und ebenfalls einer 12m-Drehscheibe erweitert sowie 1899 auf 12 Stände erhöht.
Im Zusammenhang mit dem Baubeginn des Rangierbahnhofes (1880) entstand die Planung eines Betriebswerkes im bis dahin entstandenen Gleisdreiecks: Hannover-Harburg (ab1871), Hannover-Braunschweig und Hildesheim-Celle (Hamburg). Hinzu kamen dadurch ein 18 ständiger Lokschuppen, eine 16m-Drehscheibe und ein Wasserturm. Nach der Jahrhundertwende waren etwa 60 Maschinen in Lehrte beheimatet. In der Zeit des I. Weltkrieges entstand die Lokhalle II mit 23 Ständen und Schiebebühne, kurz danach wurde der erste Lokschuppen abgerissen und das Bw um eine weitere Lokhalle III mit Schiebebühne, Werkstatt und Achssenke ergänzt.
Die 60er Jahre (Hintergrund der Anlage)
Der Gleisplan von 1959 verdeutlicht die Zuordnung der einzelnen Behandlungselemente :
Aus der Zeit gibt es eine Luftaufnahme, die die Ausmaße des Bw sehr gut aufzeigt.
Das Ende zum Jahresbeginn 1978
Die Veränderungen wie Reduzierung des Gütertransportes und die Elektrifizierung haben schließlich zur Schrumpfung bzw. Aufgabe des Bw geführt. 1976 wurde der Wasserturm und 1978 die Lokhalle I abgerissen. Ab 1978 galt das Bw als aufgelöst. Das nachfolgende Bild zeigt den traurigen Zustand mit einigen Restnutzungen.
Die Anlage
Die Anlage soll die Zeit um 1960 wiedergeben. In dieser Zeit waren im Bw etwa 60 Maschinen beheimatet:
BR 44: 073, 084, 085, 128, 130, 346, 473, 631, 848, 1260,1550, 1563, 1736 (13)
BR 50: 021, 029, 122, 174, 279, 332, 347, 378, 559, 578, 586, 594, 627, 777, 791, 917, 984, 994, 1214, 1263, 1271, 1297, 1384, 1416, 1655, 1692, 1697, 1724, 1825, 1829, 2288, 2431, 2476, 2571, 2697, 2729, 2772, 2798, 3040, 3088 (40)
BR 55: 3816(z), 3833, 4413, 4513, 4521, 4993 (6)
BR 86: 518, 519, 536 (3)
Die Anlage wird das Bw Lehrte in einem Gleisdreieck mit den Möglichkeiten von EEP wiedergeben. Bahnhof und Rangierbahnhof habe ich außen vor gelassen, vielleicht wird es sie mal als Erweiterungen geben. Die Umgebung des Bw sind reine Phantasiegebilde zur Füllung des freien Raumes. So gab es dort zB. nie eine Zeche oder eine Gracht.
Einen Eisenbahnbetrieb wird es auf dem Gleisdreieck automatisiert quasi als Dekoration geben. Im Vordergrund soll die Behandlung im Betriebswerk stehen. Zusätzlich war das Gleisbild einer Zeche verlockend, dort einen Werksverkehr einzurichten. Man wird sehen, wie sich das alles entwickelt.
Für Interessierte zwei weiterführende Links: