Damit ein Signal seine Funktion automatisch erfüllen kann, müssen ihm Kontaktpunkte zugewiesen werden. Ein Kontaktpunkt ist genauso einfach zu platzieren wie ein Signal:
- Aktivieren Sie per Mausklick das Signal, dem Sie einen Kontaktpunkt zuweisen wollen.
- Wählen Sie in der Kontaktpunktliste des Signaleditors den Kontaktpunkt Signal und klicken Sie auf die Schaltfläche (siehe rechts oben), die das Kontaktpunkt-Tool aktiviert.
- Klicken Sie nun im Anlagenplan auf den Streckenabschnitt, an dem der Kontaktpunkt gesetzt werden soll.
Im Konfigurationsmenü Kontaktpunkt für Signal bestimmen Sie...
- die Richtung, aus der ein Zug kommen muss, um den Kontakt auszulösen
-
ob die Zugspitze oder der Zugschluss den Kontakt auslösen soll
- ob der Kontaktpunkt im Automatik- oder im manuellen Betrieb oder in beiden Fällen wirken soll
- bei jedem Zug (oder nur bei jedem 2., 3., etc.)
- nach Ablauf der Verzögerung (in Sekunden)
- die Aktivierungsdistanz (in Metern), welche ein Zug nach Auslösen des Kontaktpunkts zurücklegen muss, bevor der Effekt eintritt
- bei welchem Fahrzeug / welcher Route der Kontakt ausgelöst werden soll
- bei welchem Zustand des Signals oder der Weiche (wenn Signal/Weiche #) der Kontakt schaltet (siehe unten)
- den Effekt, d.h. die Stellung, die das Signal beim Überfahren des Kontaktpunktes einnehmen soll
Bedingung für Kontakte: ist nicht
Mit dieser Funktion können Sie für eine Signal- oder Weichenstellung ein „zwingendes Ausschlusskriterium“ definieren. Anwendungsbeispiel: Ein mehrbegriffiges Signal hat nur eine „Halt“-, aber mehrere „Fahrt“- Stellungen. Mit der neuen Bedingung „Wenn Signal 5 ist nicht Halt“ kann man erreichen, dass ein Kontakt bei allen „Fahrt“-Stellungen reagiert, bei der Stellung „Halt“ jedoch nicht. Um denselben Effekt zu erzielen, hätte man vorher für jede der möglichen „Fahrt“- Stellungen einen eigenen Kontakt benötigt.
Die Kontakte, die Sie im Menü konfigurieren, können nach Ihren Vorgaben oder auch zufallsgesteuert ausgelöst werden, was im Fahrbetrieb natürlich für Überraschungen sorgen kann. Um den dafür zuständigen internen Zufallsgenerator einzuschalten, müssen Sie veranlassen, dass nicht jeder und auch nicht jeder zweite oder dritte vorbeifahrende Zug den Kontakt auslöst, sondern keiner. Wieso? Weil es eben dem Zufall überlassen bleiben soll, wann der Kontakt schaltet. Bewirken können Sie dies, wenn Sie im Eingabefeld Jeder eine Null (0) eintragen.
Aktivierungsdistanz bei Kontaktpunkten:
Bei der „Aktivierungsdistanz“ handelt es sich um eine zusätzliche Entfernung (vom Kontaktpunkt aus in Metern gemessen), welche von den Rollmaterialien zurückgelegt werden müssen, damit die eigentliche Aktion des Kontaktpunktes ausgelöst wird. Die Funktion wenn Signal/Weiche # bietet die Möglichkeit, Kontaktpunkte zur Steuerung von Signalen (und ebenso auch von Weichen, Fahrzeugen, Immobilien, Sound und Kamera) an die logische Bedingung „wenn“ nach dem Kriterium „wahr“ oder „falsch“ zu knüpfen. Das bedeutet, dass die mit dem Kontaktpunkt verknüpfte Aktion nur erfolgen kann, wenn die Bedingung erfüllt ist. Wenn die Bedingung nicht erfüllt ist, wird der Kontaktpunkt die Aktion nicht auslösen.
Wenn Signal/Weiche #:
Sie können die Wirkung des Kontaktpunkts von der Stellung eines Signals oder einer Weiche abhängig machen. Tragen Sie dazu die jeweilige Signal- oder Weichen-ID ein und wählen Sie dann die gewünschte Stellung. Auch hier können Sie die Bedingung umkehren, indem Sie statt "ist" "ist nicht" wählen (siehe oben).
Wichtig zu wissen:
Beachten Sie bitte, dass logische Bedingungen nur bei Objekten eingesetzt werden können, die eine ID-Nummer haben. Dazu gehören alle Signale, Weichen und alle doppelten und einfachen Kreuzungsweichen, deren laufende ID-Nummern im Plan- wie auch im Radarfenster eingeblendet werden. Die führenden Nullen müssen nicht zwingend mit eingegeben werden.
Damit wissen Sie im Prinzip, wie Signale platziert und über Kontaktpunkte gesteuert werden. Wie‘s konkret funktioniert, lehrt die Praxis. Um erste Erfahrungen zu sammeln, legen Sie zunächst einmal ein einfaches Signalsystem an:
- Verlegen Sie im Gleiseditor ein einfaches Gleisoval.
- Schalten Sie um zum Editor Signalsystem und wählen Sie ein Signal, das Sie im Anlagenplan an einem passenden Streckenabschnitt platzieren.
- Markieren Sie das Signal und wählen Sie in der Kontaktpunktliste des Signaleditors den Kontaktpunkt Signal.
- Aktivieren Sie nun mit einem Klick auf die Schaltfläche das Kontaktpunkt-Tool und setzen Sie im Anlagenplan zwei Kontaktpunkte, einen zwischen Vor- und Hauptsignal und einen hinter das Hauptsignal.
Damit ist der erste Schritt geschafft. Im zweiten Schritt bestimmen Sie nun, welche Aktionen mit den beiden Kontaktpunkten verknüpft werden sollen:
- Wählen Sie zunächst den Kontaktpunkt, der zwischen Vor- und Hauptsignal liegt.
- Öffnen Sie nun mit einem Rechtsklick auf den markierten Kontaktpunkt das Konfigurationsmenü.
- Markieren Sie Richtung eins, geben Sie im Feld Aktivierung verzögert die Zahl 20 ein und wählen Sie den Effekt Fahrt. Die restlichen Einstellungen können Sie übergehen.
Konfigurieren Sie nach demselben Prinzip auch den zweiten Kontaktpunkt, der hinter dem Signal liegt.
- Aktivieren Sie wieder Richtung eins und weiterhin die Option Zugschluss und wählen Sie für den zweiten Kontaktpunkt den Effekt Halt.
Das war‘s. Wenn Sie nun noch das Signal mit einem Mausklick und gedrückter Shift-Taste auf Halt stellen, ist das Signal zur Steuerung bereit.
Was passiert? Wenn sich ein Zug im Automatikmodus aus der angegebenen Richtung dem „Halt“ anzeigenden Signal nähert, bremst er beim Vorsignal ab und kommt am Hauptsignal zum Stehen. Nach der eingestellten Verzögerung von 20 Sekunden schaltet das Signal auf Fahrt und der Zug fährt weiter. Wenn der letzte Wagen den zweiten Kontaktpunkt überfahren hat, schaltet das Signal wieder auf „Halt“, bis der nächste Zug heranrollt, und so geht es weiter. Auf diese Art und Weise können Sie bereits mit zwei Kontakten einen automatischen Aufenthalt in einem Bahnhof realisieren. Sollten Sie bereits Erfahrungen mit einer realen Modelleisenbahn gesammelt haben, werden Sie die Gemeinsamkeiten bei der Umsetzung dieser kleinen Steuerungsaufgabe erkennen.
Bahnübergänge:
Wie Signale können auch Bahnübergange über Kontaktpunkte vollautomatisch gesteuert werden. Ein Bahnübergang in einer EEP-Anlage verfügt über zwei Schranken, die einzeln für jede Fahrtrichtung platziert werden müssen. Wichtig dabei ist, dass der Bahnübergang zunächst nicht zu nahe am Kreuzungspunkt zwischen Gleis und Straße platziert wird.
Andernfalls riskieren Sie, dass der Bahnübergang auf dem Gleis und nicht auf der Straße platziert wird. Dies vermeiden Sie, wenn Sie den Bahnübergang nachträglich an die richtige Stelle schieben. Bei einem Bahnübergang muss das Vorsignal der zweiten Schranke bzw. Ampelanlage über das Hauptsignal hinaus verschoben werden, um die entgegengesetzte Fahrtrichtung des Straßenverkehrs abzusichern. Die Kontaktpunkte für die automatische Steuerung müssen für jede der beiden Schranken einzeln gesetzt und konfiguriert werden. Dabei sollten die Kontaktpunkte immer nur für jeweils eine Fahrtrichtung aktiviert sein. Ein beiderseitig gesicherter vollautomatischen Bahnübergang einer einspurigen Eisenbahnstrecke erfordert also die Platzierung von acht Kontaktpunkten. Verkoppelt man beide Schranken und nutzt beim Kontakt zum Öffnen die Aktivierungsdistanz, reduziert sich die Anzahl auf drei Kontakte.
Blockstrecken:
Der Ansteuerungsmechanismus über Kontaktpunkte ermöglicht es auch, Blockstrecken einzurichten. Darunter versteht man Fahrstrecken, die in mehrere Blockabschnitte unterteilt sind. Die Unterteilung soll gewährleisten, dass die einzelnen Streckenabschnitte immer nur von jeweils einem Zug befahren werden können. Realisiert wird dies durch Signale, die über Kontaktpunkte gesteuert werden. Den Ablauf hat man sich folgendermaßen vorzustellen:
Fährt ein Zug, nachdem er den Blockabschnitt A passiert hat, in den Blockabschnitt B ein, schaltet er mit dem Überfahren eines Kontaktpunktes das Blocksignal A am Ende von Blockabschnitt A auf „Halt“, so dass ein nachfolgender Zug nicht in Blockabschnitt B einfahren kann. Wenn nun der erste Zug den Blockabschnitt B verlässt und in den Blockabschnitt C einfährt, überfährt er einen weiteren Kontakt von Blocksignal A. Dieser Kontakt veranlasst bei entsprechender Konfiguration, dass Blocksignal A auf „Fahrt“ gestellt wird, während ein weiterer Kontaktpunkt das Blocksignal B auf
„Halt“ schaltet, und entsprechend geht die Geschichte weiter.
Durch Planung und Aufbau eines durchdachten Signalsystems mit Blockstreckensicherung können Kollisionen und Auffahrunfälle ausgeschlossen werden.