Hallo liebe Anlagenfreunde,
nun ist es (endlich) soweit. Nach dem für mich doch überwältigenden Interesse an einem Baubericht von mir möchte ich nun damit beginnen und kann euch hoffentlich damit begeistern. Ich wünsche mir bzw. erhoffe mir davon, dass ich während der Bauphase an kritischen Stellen kleine Tricks und Kniffe gezeigt bekomme und dass ihr ebenso Tipps und Anregungen aus dem Baubericht mitnehmen könnt.
Gegenüber Oberhof mit der schönen Landschaft und den besonderen Verkehrswegen und Reikensburg, der Fantasiestadt mit Großstadtfeeling, stehe ich hier nun schon vor der Herausforderung etwas "normales", was an vielen Ecken durchaus als hässliches Entlein durchgehen kann, einigermaßen schön darzustellen - ohne zu groß von der Realität abzuweichen.
Und damit heiße ich euch herzlich Willkommen im Baubericht zum Bahnhof von Zły Komorow! ... Nein, ich habe mir keine Ortschaft in Polen ausgesucht, es ist nur sorbisch, aber die Richtung stimmt schon mal. Diese Anlage spielt im Osten Deutschlands und dargestellt werden soll der Bahnhof, die Gleisanlagen und natürlich entlang der Strecke wesentliche Straßen und Häuserzeilen Deutschlands kleinster Universitätsstadt, natürlich wieder mit dem Ziel der möglichst genauen Wiedergabe der Realität. Aber was noch viel wichtiger ist: Es ist meine Heimat, ich baue den Bahnhof von Senftenberg im schönen Lausitzer Seenland nach.
Senftenberg ist mit rund 24.000 Einwohnern das Zentrum des Lausitzer Seenlands. Und da haben wir so einiges auf Lager: Einen Eiffelturm der liegt, unseren schönen Lausitzring, die sich entwickelnde Seenplatte mit dem tollen Radwegenetz, mich....
Dabei ist das Seenland besonders für Brandenburger, Berliner, Sachsen und Tschechen interessant, aber das wird sich in den kommenden Jahren wohl noch erweitern. Vor der Zeit des Tourismus war Senftenberg im Herzen der Lausitz von den umliegenden Tagebauen im Lausitzer Braunkohlerevier abhängig. Der Senftenberger See war damals der erste Tagebau in der Region, der aufgegeben wurde. Ansonsten war Senftenberg von allen Himmelsrichtungen, mehr oder weniger direkt, umgeben von Tagebaulöchern. Entsprechend waren Brikettfabriken und (kleine) Kraftwerke nicht weit entfernt. Damit einher ging natürlich auch ein gutes Netz an Eisenbahn- und Grubenbahnanlagen.
Der Bahnhof Senftenberg befindet sich im nordöstlichen Teil der Stadt, etwas entfernt von der Stadtmitte. Er besitzt ein beachtliches Empfangsgebäude, was heute aber nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Innen ist alles abgesperrt, damit man die Schäden nicht direkt sieht (und man wohl heile durchkommt) und von außen ist er auch eher abstoßend. Ein wirklich schönes Empfangsgebäude wäre möglich, wenn nicht die ständigen Konflikte zwischen Stadt und Bahn wären. Und so bleibt diese Bruchbude bis auf weiteres das Tor zum Seenland. Welch geiler Marketinggag...
Weiter in Richtung Nordosten befindet sich unser Güterbahnhof, der sich mit imposanten Gleisanlagen, Ablaufberg und Rundlokschuppen mit Werkstätten wirklich nicht verstecken braucht. In dieser Anlage wird er aufgrund einer ersten Kürzungsmaßnahme aber leider nur angedeutet.
Am Bahnhof befinden sich 4 Bahnsteige, von denen aktiv 3 genutzt werden. Wir haben (Achtung: Ironie) wunderbare Anschlüsse an Cottbus, Dresden, Falkenberg/Lausitz und Eberswalde über Berlin. Stündlich fährt der RB24 nach Eberswalde und braucht ca. 2 Stunden bis Berlin, ein absoluter Wahnsinn. Ebenfalls stündlich gelangt man mit dem RE18 bzw. der RB49 nach Cottbus. Ohne Umsteigen kommt man alle zwei Stunden nach Dresden (RE18, da ist jede Autofahrt schneller) bzw. Falkenberg (RB49). Mit Umsteigen funktioniert das auch stündlich. Gleichzeitig haben wir aber sehr viel Güterverkehr. Seit neuestem brettern neben Kohle-, Chemie- und Schüttgüterzügen auch Autozüge und Containerzüge durch unseren Bahnhof. Des Weiteren ist auch der Rangierverkehr sehr hoch, begründet in der Lage des Güterbahnhofs und der nahe gelegenen BASF in Schwarzheide.
Das soll es dann auch erst mal mit der Einleitung in diesen Baubericht gewesen sein. Ich hoffe, ich konnte euch meine Heimatstadt etwas näherbringen, Fragen sind natürlich erlaubt und gern gesehen. Wenn ihr auf folgenden Link klickt, könnt ihr mal von oben auf die Realität blicken.
Wie ihr sehen könnt, steht von links aus die lange Anfahrt in den Bahnhof auf dem Programm. Auf Höhe des Bahnhofs wird das Gleisfeld dann zunehmend breiter und neben den Bahnsteigen kommen zig Einfahrtsgleise für den Güterbahnhof. Am rechten Anlagenende haben wir dann die abgehende Hauptstrecke nach Cottbus sowie die Einfahrt in den Güterbahnhof.
Wenn ich hier ins Detail gehen möchte, werden viele Stunden ins Land gehen. Bildmaterial habe ich mir auch schon sehr viel besorgt, denn wir wollen doch möglichst originalgetreu arbeiten.
Das soll es dann soweit mit meiner hoffentlich interessanten und nicht zu ausufernden Einleitung gewesen sein. Ich hoffe, ich kann euch für das Anlagenthema begeistern und freue mich über einen hoffentlich sehr aktiven und interessanten Austausch untereinander.