Nein, hier geht's nicht um die Wahlergebnisse in Sachsen Anhalt, sondern um ein Fußgängertunnelsystem:
Als Gegenstand einer weiteren Auswilderung aus dem in Arbeit befindlichen Projekt Der Görlitzer Bahnhof in Berlin dient mir die sogenannte Harnröhre, jener gruselige Fußgängertunnel, der früher das Bahnhofsvorfeld unterquerte und den Harald hakrause kürzlich hier im HW1-Modell vorgestellt hat.
Damit sich die Fummelei auch für Nicht-Berliner lohnt, habe ich ein Fußgängertunnel-Modulsystem entwickelt, dessen erste Konturen sich so abzeichnen:
Es handelt sich um diverse Treppenabgänge und Verbindungstunnel-Segmente, dazu Abzweige, Kreuzungen und ein achtstrahliger Stern, die nahezu beliebig kombiniert werden können. Es soll zwei baugleiche Ausführungen geben: In zeitlos neutraler Kachel-Optik der Epoche II/III/IV und in rustikal-derber Ziegel-Optik, wie ich sie auch am Ringlokschuppen und dem Set Umfassungsmauern verwendet habe.
Ob ich auch die entsprechenden Splines dazu anbieten soll (für knifflige Situationen) stelle ich hier zur Diskussion. Denn es handelt sich bei den Moduln auf den Bildern um Immobilien, damit die sattsam bekannten Nachteile kurzer Gleisobjekte nicht auftreten. Außerdem soll man die Moduln später noch mit einer frei zu gestaltenden Beschilderung per Andocken bereichern können („Zu den Zügen“, „Ausgang Byronische Straße“, „Straßenbahn“ etc.). Splines und Immobilien vertragen sich jedoch nicht besonders gut.
Evtl. ergänze ich das Set noch um Treppen aus der B-Ebene eine Etage tiefer auf mögliche U-Bahnsteige führend. Dabei wird dann das Problem der flexiblen Höhenanpassung und gleichzeitig plausibel aussehendem Treppengeländer auftauchen. Was es wohl nicht geben wird, sind von unten nach oben auf vorhandene Bahnsteige durchstechende Treppen – dazu ist die vorhandene Vielfalt von Bahnsteighöhen und -breiten zu groß. Die hier gezeigten Treppen zu den Haltestellenbahnsteigen der Straßenbahn liegen deshalb an deren Ende.
Jetzt sitze ich aber auf gepackten Koffern für meine archäologische Reise zu den Überresten des Görlitzer Bahnhofs. Harald und ich wollen uns u. a. den illustren Güterbahnhof (heute Drogenumschlagplatz) per Aufmaß-Skizze vornehmen. Mal sehen, ob wir das Interesse der Polizei und/oder der ortsansässigen Dealerschaft wecken.
Grüße aus der beginnenden Sommerpause
von Uli
Die Bilder zeigen ein frühes Stadium ohne Textur-Feinarbeit. Auch soll das Geländer zumindest in der Kachel-Variante etwas weniger martialisch werden. Die Perspektive bei den ersten beiden Bildern ist identisch.