Die Abenteuer des tapferen Herrn Wuttnick

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  • Uwe06 nö, überhaupt nicht. Niemals nicht. :bj_1:Solche Leute gibts doch nur im Film!

  • Rückblende:

    Wolfsschlucht2

    Gruber tuckert die zwei Kilometer bis zum Sicherheitsbereich 5 in die Wolfsschlucht hinunter. Eigentlich eine gemütliche Fahrt, wenn da der Zeitdruck nicht wäre. Beschleunigen kann er nicht, da er sonst unten den Zug nicht rechtzeitig zum Stehen bringen könnte. Laut Protokoll darf er maximal 25 km/h bergab fahren, bei den 12 Promille hier auch das höchste des Machbaren. Unten in der Schlucht treffen das Gleis von Pfarrkirchen-Süd und das aus Niederbergen zusammen. Eine besondere Fahrordnung schließt ein gleichzeitiges Talfahren auf beiden Gleisen aus. Aber heute spielt das keine Rolle mehr. Die Zufahrt von Niederbergen aus wurde vor drei Tagen unbrauchbar gemacht – am Schlundfelsen, der engsten Stelle auf diesem Abschnitt, lief Aktion Eurymedon etwas aus dem Ruder. Bei der Sprengung rutschte gleich der gesamte Berghang ab, hier wird nie wieder ein Zug fahren.

    Die Trapeztafel von Bereich 5 kommt in Sicht, er muss jetzt auf Schrittgeschwindigkeit abbremsen, da er nicht weiß, ob die Tore offen oder geschlossen sind. Trotzdem muss er sich beeilen. Der definitiv letzte Sprung findet um 5:58 Uhr statt und man würde keine Sekunde länger warten.

    Bereich5

    Gut, das Tor ist offen und er kann in den Vorbereich einfahren. Das kleine Areal vor dem Haupttor gehört zu Sicherheitsbereich 5. Bereich 5 erstreckt sich über das gesamte äußere südliche Bergmassiv. Bereich 5 und 6 gehören zusammen, alle äußeren Anlagen sind Bereich 5, alle inneren Anlagen Bereich 6 zugeordnet und es gibt nur ganz wenige Personen, die zwischen beiden Bereichen wechseln dürfen. Gruber ist einer von ihnen.

    Die Anlage ist als Sechseck angeordnet, wobei sich im Zentrum Bereich Quadrat befindet. An jeder Ecke befindet sich eine Schlüsselstation. Jede dieser Einrichtungen bilden einen Teil der zentralen Einheit Argo. Argo ist das Tor oder auch Schiff, wie Einige in der Anlage es nennen.

    Die sechs Schlüsselstationen sind:

    Projekt Herakles „Energie“ - Kraftwerk mit Materiereaktor.

    Projekt Hylas „Extraktion“ – Aufbereitung der Materie für den Reaktor

    Projekt Atalante „Infusion“ – Einleiten und Steuern der Materieenergie in die Argo

    Projekt Orpheus „Welle“ – Erschaffung von Raumwellen, Nebenprojekt Philoktetes „Lichtwellenkanone“.

    Projekt Lynkeus „Navigation“ – Erforschung des Tiefenraumes, quasi die Navigation

    Projekt Iason „Kopplung“ – Verbindung von Welle und Navigation für die Argo.

    Die Leitung des wissenschaftlichen Bereiches obliegt Professor Ignaz Wirrmichel. Ein durchgeknallter Kerl, wie Gruber findet. Lebt scheinbar in einer komplett anderen Welt und ist „nur zu Besuch“ hier. Er und Gruber haben so ihre Diskrepanzen, vor allem nach dem Vorfall mit Wirrmichels Kater Eckbert. Dieser schwarze Perser-Kater, hat, nein hatte, genauso einen irren Blick wie Wirrmichel selbst. Bei jeder Besprechung hatte der den dabei, saß auf seinem Schoß und ließ sich am Nacken kraulen. Sobald sich dem jemand näherte, fauchte der grimmig, einmal hat er versucht Gruber zu beißen. Ihm reichte es dann und bei dem nächsten anstehenden Raumwellenversuch, lockte Gruber den dicken Kater mit fetten Schinkenstückchen in das Versuchslabor, verschloss die Tür und gab grünes Licht. Wirrmichel merkte zu spät, dass sein Kater sich im Bereich der Raumwelle befand und konnte den Versuch nicht mehr abbrechen. Die Welle erschien, umschloss den Kater und weg war er. Seitdem hält sich hartnäckig das Gerücht, dass der Kater hier als Geist in der Anlage herumspukt.

    Zugang6

    Gruber hat seinen kleinen Zug zum Stehen gebracht, das Haupttor ist verschlossen und er muss sich Zugang verschaffen. Warum nur ist das Tor zu? Planmäßig sollte er mit seinem Zug bis in den Kernbereich vorfahren und die Reise direkt von dort fortsetzen. Er muss schnellstens eine Lösung finden.

  • Es brennt noch Licht im Gebäude des Sicherheitsposten V-H1. Gruber will sich einen Überblick verschaffen. Er geht zur Tür – verriegelt – von Innen. Kein Laut dringt nach außen. Es ist wieder diese Stille vor dem nächsten Sprung. Ein Phänomen, was sich vor jeder Öffnung in den Raum etabliert hat. Jegliche Akustik im Umkreis der Anlage ist irgendwie nicht mehr vorhanden. Schallwellen scheinen umgelenkt zu werden und jede verfügbare Energie aus der Umgebung in die Raumwelle transferiert zu werden. Auf diesen Vorgang haben die Wissenschaftler bis jetzt auch nicht den geringsten Einfluss nehmen können und erklären können sie es sich schon gar nicht. Es grenzt überhaupt an ein Wunder, dass die ganze Anlage noch nicht irgendwie selbst in den Raum „gekippt“ ist.

    Zugang-verschaffen

    Durch diese Tür kommt er jedenfalls nicht, er muss Kontakt mit dem Kernbereich 6 aufnehmen. Nur von dort lässt sich das Haupttor öffnen. An jedem strategisch wichtigen Gebäude ist eine direkte Kommunikationsverbindung in den Kernbereich angebracht worden. Diese werden in Notfällen automatisch aktiviert, mit einem gültigen Zugangscode wird eine Verbindung aufgebaut.

    Gruber öffnet die Abdeckung der Verbindung. Er nimmt den Hörer in die Hand. Eine mechanische Frauenstimme meldet sich: „Sicherheitsverriegelung aktiv. Kernbereich Stufe 10. Autorisierung erforderlich.“ Stufe 10. Grubers Puls erhöht sich das erste mal heute Abend. Die letzte Stufe aller Sicherheitsvorkehrungen steht kurz vor der Aktivierung. Eine Abschottung und Verriegelung sämtlicher Schlüsselstationen sowie die Umschaltung des Kernbereiches in den autonomen Modus und deren hermetische Versiegelung. Dabei werden alle unwesentlichen Sektionen, welche für die Stabilisierung einer Raumwelle nicht erforderlich sind, abgeschaltet, unter anderem auch Lüftung und Klimatisierung. Mit diesen Vorkehrungen soll eine unkontrollierte Ausbreitung einer Raumwelle verhindert werden, sobald diese nicht mehr sicher stabilisiert werden kann. Eine Aufhebung dieses Protokolls ist nur zusammen mit dem Leiter der wissenschaftlichen Einrichtung (Wirrmichel) und dem Generalmajor der Abteilung GFA-XII-SR (Gruber) möglich. Jetzt muss alles sehr schnell, in allen bisherigen Simulationen hatte es nie länger als 12 Minuten gedauert, nachdem eine Welle instabil geworden war. Gruber spricht seinen Code in die Hörmuschel: „Gruber – Wellenreiter – Blau – zweitausend – Flamme – Nebel – Dunkelstern – Brücke – acht.“ Ein Klicken. „Befehl?“ „Zugang VI-a – Barriere null.“ Wieder ein Klicken. Rauschen, eine Art metallisches Kreischen. Wirrmichels Stimme ist zu hören: „Modulation acht, neun, null, eins, sieben .... Evakuierung sechs .... neues Ziel Schatzgräber .... acht, null - drei, acht Nord ..... vier, sechs – drei, null Ost. Startsequenz in fünf. Entriegelung nicht mehr möglich. Letzte Welle in sechs. Startpunkt Quadrat null.“ Die monotone Stimme ertönt wieder. „Bestätige Zugang VI-a – Barriere null.“ Hinter dem Haupttor ist schwerer Elektromotor zu hören. Die innere Verriegelung wird gelöst. Ein lautes Poltern, das Einrasten der Riegelöffnung. Das Tör öffnet sich langsam. Gruber kommt es wie Stunden vor.

    Einfahrt6

    Er springt in die kleine Lok und legt die höchste Fahrstufe ein. Egal – er muss nur noch rechtzeitig zum Start der letzten Welle auf Quadrat null sein. Er möchte keinesfalls außerhalb der inneren Versiegelung sein, wenn die Raumwelle ihre Bahn verlässt, er will auf keinen Fall wie der Kater Eckbert enden.

    Bonusbilder:

    Aktivierte Lichtkanone - experimenteller Zustand:ae_1::ad_1::af_1:

    Lasershow

    Lichtwellen1

    Damit ist zunächst der "historische" Teil abgeschlossen. Eine Fortsetzung wird es in Staffel zwei geben.

  • Während bei Nobelholz so mancher Traum gerade zerplatzt, sind Wuttnick und Lorenz an der Güterabfertigung angekommen. „Fahr rüber und mach Feierabend. Ich fahr von hier nach Hause.“ Lorenz sagt nichts mehr. Steigt auf seine Lok uns setzt über in den Heimathafen.

    Sicherung

    Zum alten Kraftwerk. Er hat von seinem Vater einige Geschichten darüber gehört. Er hat immer ganz stolz von der Anlage erzählt, so als wäre er selbst dort dabei gewesen. Dabei war er nur Lagerarbeiter hier im Bw – nichts Aufregendes. Das Kraftwerk war eines dieser Forschungssachen, was die im „unsichtbaren“ Teil der Anlage hatten. Die unsichtbaren Anlagen waren die Bereiche, von denen man nur etwas hörte, aber nie wirklich etwas gesehen hatte. Es gab und gibt viele unheimliche, unglaubliche, gruselige oder einfach nur Spinnergeschichten um diese Anlage. Sein Vater hatte ihm erzählt, dass dieses Kraftwerk etwas ganz Einmaliges war. Eine neue Art von Energiegewinnung aus einem Reaktor, was auch immer das war, der irgendwas mit einer Materie zu tun hatte. Jedenfalls entstanden keine großen Abgase, sodass es für den Feind so gut wie unsichtbar war. Alles war unter der Erde und soll dort wohl auch immer noch sein. Er muss los. Den Weg dahin hat Viktor ihn beschrieben.

    in-den-wald

    Am Müllwerk vorbei zur alten Straße, die runter zur Wolfsschlucht führt. Immer geradeaus ca. zwei Kilometer. Er soll vorsichtig und langsam fahren. Nach einer Linkskurve gabelt sich die Straße. „Fahren na lewa – nach links.“, hat Viktor weiter erklärt. „Links seinen Weg sehr schlecht. Gehen deine Maschina kaputt, kommen zu Viktor.“ Er repariert das schnell und „kostengünstig“. Darauf kann er sich verlassen. Viktor steht immer zu seinem Wort.

    Nach weiteren drei Kilometern kommt er an eine Feldbahnkreuzung. „Folgen der Bahn weiter nach links, dann kommen du zu elektrostanzia.“

    am-alten-Kraftwerk

    Wuttnick ist fast da. Es ist totenstill hier draußen. Kein Wind weht, kein Vogel ist zu hören und auch sonst dringt nicht ein einziges Geräusch aus diesem Waldstück an sein Ohr. Als ob es hier gar keine Akustik geben würde. Er ist da. Stellt seinen Wagen an der kleinen Pumpstation ab und wuchtet die Kiste aus dem Kofferraum. Als er die Klappe schließt ist keinerlei Geräusch davon zu hören. Wie in einem Stummfilm. Er kann es nicht glauben. Er macht die Tür von seinem Wagen und schmeißt sie zu. Nichts. Er nimmt einen Stein und wirf ihn an die Blechtür des Gebäudes. Nichts. Er ruft laut HALLO. Nichts. Er kann nicht mal seine eigene Stimme hören. Viktor hatte recht, der Ort ist unheimlich. Nein er sagte, kein guter Ort.

    Perspektive

    Er muss die Kiste loswerden und dann nichts wie weg von hier. Wo ist denn diese Luke. Da sieht er sie an der Pumpstation. Er nähert sich dem Gebäude. Der Boden vibriert leicht. Seine Beine kribbeln. Je näher er dem Gebäude kommt, desto mehr nimmt die Vibration und das Kribbeln zu. Weg von hier, schnell, sagt ihm seine Intuition. Er stellt die Kiste auf die Luke.

    abgeliefert

    Die Neugier packt ihn. Ob er mal die Luke öffnet und schaut was da unten ist? Es zieht ihn auf merkwürdige Weise zu der Öffnung hin, als ob sie ihn rufen würde. Seine Hand umfasst den Griff. Er zieht. Der Deckel lässt sich ganz leicht öffnen. Ein dunkles Loch mit einer Leiter nach unten. Ein modriger Geruch dringt an seine Nase und sonst nichts als Dunkelheit. Ein Luftzug steigt von unten auf, er kann ihn spüren. Jetzt hört er etwas. Eine Art Stöhnen, so als würde jemand aus zugeschnürter Kehle atmen. Eine Mischung aus Fauchen und Röcheln. „Hilf uns-----“ Das Fauchen wird lauter, so als würde es zu ihm aufsteigen, dann ein schrilles Kreischen, als ob Metall auf Metall schabt und schließlich ein Wwwwuppppp. Eine Art Druckwelle wirft ihn um. Die kam direkt aus dem Schacht. Wuttnick rappelt sich auf und rennt zu seinem Wagen. Springt rein und rast mit durchdrehenden Rädern wie von einer Tarantel gestochen davon. An diesen Ort will er nie wieder zurück. Wenn er doch nur wüsste….

    Kraftwerk-und-Zugang6

    Wuttnick ist weg und es ist wieder still geworden am Zugang vom Kraftwerk. Über der Pumpstation flimmert die Luft leicht, ein kleiner Bereich an der Rückwand der Pumpstation verzerrt sich kurz und wird wieder klar. Wuppppp Wieder Stille. Nur ein einziges Geräusch ist zu hören, ein ganz leises MMMrrruurrrr......

    Ihr Lieben, wir wünschen euch ein gutes und problemloses Rüberkommen in das neue Jahr 22. Bewahrt einen kühlen Kopf, klare Gedanken und glaubt nicht alles, was man euch erzählen will :ae_1: Achtet auf eure Gesundheit, bleibt in der Balance und bewahrt den Frieden in euch. Wir sehen uns auf der "anderen Seite". Machts gut:an_1::aq_1:

    :bm_1:

  • SK2

    Man merkt, dass in #263 ziemlich dunkle Geschäfte am Laufen sind weil Deine Bilder diese gut verbergen.

    Guten Rutsch ins neue Jahr.

    Viele Grüße

    Karl Heinz

    Benutzte Programme und Hardware

    Programme:

    EEP 17.3 Expert [x64], PlugIn 1, 2

    HomeNos 17.0

    Tauschmanager, Model Multiplier, Modell Explorer


    Hardware:

    Acer Nitro 5 AN517-41

    AMD Ryzen 7 5800H with Radeon Graphics

    64 GB RAM, nVidia Geforce RTX3080 Laptop GPU7552

    Windows 11 Home, Version 23H2, Betriebssystembuild 22631.3296

    Windows Defender

  • Moin alle zusammen,

    Moin Stefan SK2 -

    mein Lieblingsautor auf vielen Dienstreisen, Tom Clancy, hätte kaum solche Spannungsbögen hinbekommen! Chapeau!

    Dir, allen Mitschreibern und allen Lesern wünsche ich einen entspannten Jahreswechsel.

    Ganz besonders unserem Herrn Wuttnick!

    Gruß

    Sebastian

    EEP 6.1

    EEP 16.4 Patch 1, PlugIn 1-4

    Desktop-PC mit Intel® Core™ i5 6400, 4x2,70 GHz
    16 GB RAM, Nvidia GeForce GTX 960,
    Windows 10 Home 64 Bit

  • mein Lieblingsautor auf vielen Dienstreisen, Tom Clancy,

    Meiner ebenso, ganz knapp hinter Andy McNab. Leider viel zu früh verstorben. Red Rabbit war mein Einstieg so etwas im Original zu lesen. Er hat schon in den 90ern manche Entwicklungen vorausgeahnt.

    Ich wünsche alles Mitschreibenden und -lesenden ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr!

    Und dem Wuttnick einen Schutzengel, den wird er sicher brauchen.

  • Es ist kurz vor 16 Uhr.

    Ein wütender General hat das Gelände von Nobelholzträume eilig verlassen, Wuttnick ist auf dem Weg zum Kraftwerk und der abendliche Nahgüterzug aus Oberbergen ist mit einer besonderen Fracht eingetroffen.

    Papiere-holen

    Fuchs holt sich die Papiere von vorn ab und schlendert an den Zugschluss. Lorenz ist sauer. So kennt ihn Fuchs gar nicht. Der hätte doch die beste Laune haben müssen, war ja schließlich in Oberbergen tanken und dort in der Kantine essen und seinen Appetit stillen. Gerade als der auf die Drehscheibe fahren wollte, ist Fuchs zu ihm. „Du Fred, Wuttnick hat……“ „Hör mir auf mit Wuttnick!“ Fuchs macht große Augen. Was denn nun wieder? Eigentlich ist doch Lorenz meist tiefenentspannt. „Was los mit dir? Hast nicht genug bekommen in der Kantine?“ „Nix Kantine – Wuttnick war mit in Oberbergen und hat alles über den Haufen geschmissen. Konnte gerade noch tanken und dann sind wir auch schon wieder los. Hat irgendwelche Waggons abgeholt. Da ist doch was nicht koscher. Dann wollte der auch gleich nach Süd. Alle Wagen müssen sofort an die Rampe. Ist mir doch egal!“ Lorenz knallt die Tür von seiner Berta zu. „Und dann quatscht der immer mit diesem Typen dort. Als ob der ihm Anweisungen gibt oder so. Ich finde schon noch raus was da läuft. Ich lass mich von dem nicht mehr rumschubsen.“ Er springt von der Lok und will duschen. „Fred, warte mal. Der Nahgüter kommt gleich und wir müssen die Wagen noch reinholen.“ „Wieso? Die lassen wir doch immer auf 6 stehen.“ „Geht heute nicht, da ist eine dabei und die können wir nicht draußen lassen.“ Lorenz verzieht sein Gesicht. Fuchs will sagen, dass Wuttnick sie gebeten hat. „Sag nichts, sag lieber nichts….“ Lorenz steigt auf seine Lok und lässt den Diesel an. „Kommst du? Ich will weg hier. Es reicht für heute.“

    Nun steht er hinten und wartet. Fuchs hofft, dass er sich inzwischen etwas beruhigt an. Er schaut sich beim Laufen die Papiere an. Die LÜ soll in den Anschluss Süd. Das können die vergessen, durch die engen Gleisradien bekommen sie die Fuhre nicht durch. Da hilft auch kein nett Bitte sagen oder mal den einen oder anderen Gefallen tun. Neuerdings bekommt Fuchs seine Dienstwünsche ziemlich schnell erfüllt. Dafür muss er zwar die eine oder andere Sonderarbeit während des Dienstes – hauptsächlich hinten in Süd – tun, aber dafür kann er morgen schon um zwei nachmittags gehen. Er hat sich mit Ulla in der Waldschenke verabredet. Gemütlich ein Weizen zischeln und dann vielleicht noch etwas laufen im Wald. Die Schenke hat vor einiger Zeit neu eröffnet und soll wohl ziemlich gut sein. Na er freut sich schon auf die Zeit mit Ulla.

    Lieferung1

    Ist das eine Ladung. Was da wohl drin ist? Er winkt Lorenz zu. Der setzt an, Fuchs kuppelt und Lorenz zieht raus. Fuchs gibt ihm Zeichen, dass der Platz reicht, Lorenz gibt Signal und die DKW stellt sich um. Langsam schiebt sich die Wagenschlange an Fuchs vorbei in Richtung Bw. Er springt auf die Lok und beide fahren in ihren Feierabend. Morgen können sie sich Gedanken um die „Auslieferung“ machen.

  • Chemiekombinat Bitterfeld, Betrieb VEB Chemiewerk Muckern

    Der Betrieb im mitteldeutschen Chemiedreieck ist einer der weltweit wichtigsten Hersteller von Montanwachs. Dessen Grundlage ist ein Tagebau mit einmaliger, besonders "fetter" Braunkohle ganz in der Nähe. Ein Forschungslabor im Werk beschäftigt sich mit all den schönen Dingen welche man durch die Veredelung der Braunkohle herstellen kann. Plaste und Elaste die das sozialistische Leben um so vieles schöner machen... Forschungsleiter ist Prof. Dr. chem. Dr. rer.nat. Dr. habil. Heinrich Höllenthal. Sein heutiger Gast ist ein gewisser Frank Tosser, ihm soll er einige Produkte seiner Forschung vorstellen.

    MfS- Leutnant Tosser hat seinen Intensivkurs Bayerisch erfolgreich abgeschlossen. Die Abschlussprüfung war schwer, vor allem weil er statt der vorgesehenen und mangels Devisen nicht verfügbaren Menge Weißbier eine adäquate Menge "Rostocker Hafenbräu" vertilgen musste um sich danach der Prüfungskommision zu stellen. Nun wird er in Muckern mit neuesten Ergebnissen der Forschung zu Umweltthemen vertraut gemacht.

    Am Werkstor begrüßt ihn Betriebsdirektor Scheuermilch. Er stellt ihm den Leiter der Forschung, Prof. Dr. Höllenthal vor. Kurz danach stößt eine Dame in weißer Laborkleidung hinzu. "Frau Dr. Carola Wirrmichel-Knallerbusch, Laborleiterin und die gute Fee in unsrer Giftküche" stellt Scheuermilch sie vor.

    Carola reicht Tosser die Hand. "Sehr angenehm!"

    Ein Beben durchfährt Tossers Körper. Das Prickeln läuft von den Haarwurzeln zu den Fußsohlen und zurück, jede Zelle seines Körpers scheint unter Strom zu stehen. Dieser Anmut, diese Grazie, ihre Stimme klingt zu ihm wie die Glocken von Rom. "Grrr...Grr.. Grüß Gott Frau Wirrmich... ehh, Carola, ehh, sehr angenehm...."

    Das Universum scheint sich zusammen zu ziehen, er sieht nur sie, ihre blaugrauen Augen und die unglaublich formvollendete Figur ihres Körpers....

    Wuttnick145

  • Frau Dr. Carola Wirrmichel-Knallerbusch

    begleitet von

    Betriebsdirektor Scheuermilch

    Ein Beben durchfährt Tossers Körper. Das Prickeln läuft von den Haarwurzeln zu den Fußsohlen und zurück, jede Zelle seines Körpers scheint unter Strom zu stehen.

    Ganz ehrlich.. :as_1:

    Bei den Namen kein Wunder :af_1: :an_1: :ag_1: :bp_1:

    Gruß icke

  • Am nächsten Morgen trifft man sich gleich früh an Gleis 37. Hier werden jetzt immer alle Wagen für die Region gesammelt, entweder zur Verteilung in die Anschlüsse oder zur Zusammenstellung für den Nahgüter. Auf 39 warten immer noch die ganzen E-Wagen für den Süd-Anschluss. Wenn die sich dort draußen nicht bald was einfallen lassen, werden keine Wagen mehr für dort angenommen. Sie können sich ja nicht das ganze Gelände mit deren Wagen hier vollstellen. Die drei Kesselwagen haben sie gestern einfach im Süd-Anschluss abgestellt, auch dort sind die Gleise fast komplett belegt.

    Lieferung2

    Wuttnick ist mit zur Besprechung, dass heißt wohl wieder Sonderaufgaben, man gewöhnt sich an neue Umstände ziemlich schnell, auch wenn man irgendwie weiß, dass damit wohl etwas nicht stimmt. Aber was sollen sie auch tun? Dienst ist Dienst und Anweisung ist Anweisung, oder? Man will seine Ruhe haben, also lässt man die Dinge eben geschehen, solange es einen nicht persönlich betrifft, ist es doch den meisten hier egal.

    „Gunther, was haben wir heute für die Anschlüsse?“ Schreiberlich holt die Papiere raus. „Ein R-Wagen zur Beladung mit Holz für ein Möbelwerk in Eilenburg. (Den Ort hat er doch letztens erst gehört – was war das denn?) Vier Fc für den Steinbruch, ein T für das Müllwerk, zwei Getreidewagen für die Mühle, ein H für die Ga und der E-Wagen bleibt hier und geht heute noch zurück nach Oberbergen. Und die LÜ für Süd.“ Der E-Wagen diente lediglich als Schutzwagen für die LÜ.

    Fuchs schaut zu Wuttnick. „Das geht nicht.“ „Ja das weiß ich auch, die Ladung bekommen wir nicht nach Süd rein. Ich hab mit den Jungs schon gesprochen. Ihr stellt die einfach vor die Mühle und die kümmern sich dann drum. Ihr kommt zurecht?“ „Ja klar, bekommen wir schon hin. Ich mach heute zwei Uhr Schluss?“ „Ja kannst du machen.“ Wuttnick verabschiedet sich in sein Büro. Komisch ist das schon alles. Wann hat der denn mit den Leuten gesprochen? Wuttnick dreht sich um. „Du, Alois, sag mal dem Fred Bescheid, das ich mit ihm sprechen möchte. Er soll heute um drei mal in mein Büro kommen.“ Fuchs nickt. Da ist definitiv was im Busch. Na er wird sehen, jetzt müssen sie erst einmal ihre Fuhre neu sortieren.

    Man stellt sich alles so zusammen, dass man nicht unnütz rangieren muss und genug Zeit bleibt für eine Pause bei Emmas. Es wird sowieso eine heikle Angelegenheit das große Paket durch die Gleise zu sägen. Am meisten macht ihnen Bahnsteig eins Sorgen. Das Ding ragt in den Bereich der Bahnsteigkante hinein. Den Bahnsteig sperren können sie nicht, also dürfen sie nur mit Schrittgeschwindigkeit dort durchfahren und Fuchs muss vorweg laufen und die ganzen netten Reisenden zur Seite bitten. Das wird ein Spaß.

    Lieferung3

    Schwierige Aufgaben erfordern geschickte Lösungen. Also fahren sie heute „Sandwich“. Der Schiebewandwagen geht an die Ga, der Rest nach hinten. Also Lok in die Mitte. Damit geht es schön langsam über alle Hauptgleise bis hinter das Einfahrsignal. Von dort mit Rangiersignal nach Gleis eins zum Schaufahren.

    Lieferung4

    Hinten an der Mühle lässt man für diesen Anschluss erst mal einfach alles stehen und schiebt den Wagen für die Ga dort an die Rampe. Den Kalkwagen für Süd haben sie auch gleich mitgenommen, dann können sie nachher gleich durchfahren. Man spart sich Zeit und Weg wo es geht. Aber jetzt erst mal absteigen und Mittag.

    Mittag

    Lorenz ist wieder gut drauf. Er macht schon wieder Witze. Na Fuchs hat ihm auch noch nicht von seiner Verabredung für heute Nachmittag erzählt. „Ey Alois, was hast das so eilig? Wartet deine Schönheit schon an Tisch zwei?“ Ja tatsächlich wartet sie dort. „Das ist doch nur der Neid der Besitzlosen.“ Fuchs lacht. Beide gehen gut gelaunt in ihre Mittagspause.

  • "Kommen Sie, ich möchte Ihnen unser Bluemerol86 vorstellen!"

    Höllenthal weist auf ein betoniertes Becken. Der Gestank welcher von dort herüberweht ist entsetzlich. Tosser ringt nach Atem. "Furchtbar, was ist das?" "Eine Mischung aus Industrieschlamm und Güllekonzentrat der örtlichen Schweinemästerei. Das wird gleich besser, da drüben auf der anderen Seite. Sie wissen doch, spuckste nach Lee gehts in die See!"

    "Und spuckste nach Luv kommts wieder ruff!" Tosser scheint sich auszukennen.

    "Nun schauen Sie mal..." Höllenthal nimmt einen Kugelschreiber, befestigt ihn an einem Draht und lässt ihn in das Becken sinken. Ein paar Blasen steigen auf und als er ihn nach einer Minute wieder hochzieht hängt nur noch der Metallclip am Draht. "Eine wirklich herzallerliebste Mischung, finden Sie nicht auch? Und jetzt aufgepasst:
    Bluemerol86 wurde von uns entwickelt um üble Gerüche zu beseitigen und gewissen Substanzen ihre, nun sagen wir mal Schärfe ein wenig zu nehmen" Er winkt einem Arbeiter. "Los Jonas, lass es laufen!"

    Der Inhalt des Tankwagens ergießt sich in das Becken. Es zischt und blubbert etwas und der üble Gestank verschwindet nach und nach. Ein vieleicht etwas aufdringlicher Duft von Maiglöckchen und Tannennadeln breitet sich statt dessen aus.

    Wuttnick146

    Tosser ist beeindruckt.

    "Toll, nicht wahr?" flötet Frau Wirrmichel- Knallerbusch. Tossers Augen hängen an ihren Lippen, wie Honig saugt er jedes ihrer Worte auf. "Und das ist noch nicht alles. Wir können Bluemerol auch als Instantmischung zum Einrühren oder als Puder liefern, je nach Kundenwunsch."

    "Richtig" pflichtet Höllenthal ihr bei. "Gerade arbeiten wir an Bluemerol Forte, für den medizinischen Bereich. Zur oralen Einnahme oder als Zäpfchen"

    "Wozu denn Zäpfchen?"

    "Stellen Sie sich mal vor: üble Darmwinde bei Mensch oder Tier werden neutralisiert. Es riecht nicht mehr nach innerer Verwesung sondern nach Blumenwiese" Tosser nickt, das leuchtet ihm ein. "Wenn, sagen wir mal, Ihr Hund furzt dann werden Sie das geniesen!"

    "Wir waren sogar dran eine Lösung zur Unschädlichmachung geistiger Flatulenzen zu entwickeln. Das wurde leider gestoppt. Befehl von oben, die Politik wollte das nicht. Leider....!" Höllenthal hebt die Schultern.

    Tosser zeigt auf ein paar Seerosen. "Was ist mit denen?"

    "Ein Hochleistungsprodukt aus dem VEB Kunstblume Sebnitz. Öl- und säureresistent. Sie werden gleich sehen" säuselt Carola.

    Wuttnick147

    Sie werfen die Seerosen in das Becken. "Die Brühe ist natürlich immer noch ein wenig aggressiv aber mein Kuli würde jetzt schon vier oder fünf Stunden darin überstehen. Die Kunstblumen werden fast ein halbes Jahr überdauern."

    "Stellen Sie sich vor..." wieder hängt Tosser an Carolas Lippen "...der Silbersee in Wolfen, wie idyllisch der werden könnte. Dank unserem Bluemerol!" Oh ja, und dann mit dir dort hin zum Picknick im Mondschein.... er würde dafür alles stehen und liegen lassen. Tosser schaut sie an, die Frau Doktor scheint in einer Wolke aus rosa Lichtstrahlen und Herzchen zu schweben.

    Wuttnick148

    Professor Höllenthal reißt ihn aus seinen Gedanken heraus.

    "Und jetzt schauen wir uns Zachomarol38 an. Carola, möchten Sie unserem Gast etwas dazu sagen?"

  • Auf dem Rückweg hat Fuchs dem Lorenz dessen nachmittägliches Date offenbart. „Um drei sollst bei Wuttnick im Büro sein, der will mit dir was besprechen.“ Lorenz zuckt nur mit den Schultern. Was auch immer der von ihm will, er hat ein Ass im Ärmel und wenn es sein muss, kann er es auch ausspielen. Wir werden ja sehen, wer die besseren Karten hat, denkt Lorenz noch so bei sich, als die beiden auf die Lok steigen, um einen weiteren Wagen in den Südanschluss zu bringen. Der letzte Wagen vorerst, denn die Gleise dort stehen alle voll. Was auch immer die Herren dort treiben, zuallererst sollten die sich um eine Möglichkeit bemühen, um ihre Rangieraufgaben dort erfüllen zu können.

    Zustellung4

    Vorbei an den drei Kesselwagen geht es auf die Verzweigung zum jetzigen Müllwerk. Sie haben beschlossen den Kalkwagen einfach vor die Tür zu stellen. Sollen die mal zusehen.

    Der Himmel zieht sich immer mehr zu, für den Nachmittag ist Regen angesagt. Alois und Ulla werden wohl ihren Ausflug zur Waldschenke verschieben müssen. Sie treffen sich nachher gleich bei ihr zu Hause. Fuchst geht von hier gleich zu ihr rüber, dort kann er in Ruhe duschen und sich umziehen. Und dann werden sie ja sehen, was der Abend noch so bringt.

    Die ersten Tropfen fallen. „Los Fred, beeil dich, ich will keine durchgeweichten Klamotten haben.“ „Was denn? Das bisschen Regen? Ich kann dich ja noch rüberfahren, dann musst du nicht so weit laufen.“ Lorenz lacht. „Ne lass mal, das schaff ich dann auch noch.“ Ulla wohnt gleich gegenüber vom Gelände des Möbelhandels. Von ihrem Garten kann sie das Objekt sehen. Was hat sie sich gestern erschrocken, als dieser Lärm von drüben kam. Irgendein Polizeieinsatz mit einer Durchsuchung. Amerikanische Militärpolizei, um genau zu sein. Die kommen doch nicht einfach nur so vorbei? Es gibt inzwischen schon einiges Gerede in der Stadt über diese Anlagen. Man macht sich so seine Gedanken. Trotzdem hat die halbe Stadt dort Möbel geordert, getreu nach dem Motto: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Hauptsache man hat seinen Vorteil aus der ganzen Angelegenheit gezogen.

    Kurz vor dem Tor steht der Chef der Anlage draußen. Der Typ, mit dem Wuttnick immer redet. Die beiden werden das Gefühl nicht los, dass der den irgendwie in der Hand hat. Aber nichts Genaues weiß man nicht und was geht sie auch das Elend anderer Leute an. Es ist besser, seine Nase nicht überall hineinzustecken. Lebt man ruhiger….und alles bleibt friedlich.

    Zustellung5

    „Ahh, Herr Fuchs seinen da mit seine gute Freund Lorenz.“ Woher kennt der ihre Namen? Ein mulmiges Gefühl durchzieht Fuchs. „Lassen das Wagen hier stehen. Wir uns kümmern darum.“ „In Ordnung.“ Fuchs will hier weg, das ist ihm nichts. Er hängt ab, bremst den Wagen an und gibt Lorenz Zeichen, dass er los kann. „Du seinen guter Mann, gute Arbeit du machen mit die Eisenbahn. Wir solches Männer brauchen.“ „Nein danke, ich hab schon einen guten Job. Ich muss jetzt los.“ „Ja gut, dann später. Du grüssen dein Frau von mir.“ Fuchs läuft gefühlt einen neuen Weltrekord zu Ullas Grundstück. Was war das denn? Der Kerl ist ihm unheimlich. Das muss er Lorenz morgen unbedingt erzählen. Hier stimmt was nicht.

    Viktor lächelt. So einfach gehen einschüchtern. Menschen hier nicht wissen wer sie sein wirklich. Haben Angst. - denkt er sich - Und Angst seien gutes Mittel zur Kontrolle. Er muss nach vorn zur Mühle. Die Truppe zum Abladen des kleinen Geschenkes von Trufanow kommt gleich. In einer Woche soll auch endlich der neue Kader für das Müllwerk kommen, dann kann er sich wieder wichtigen Dingen zuwenden. Sehr wichtigen Dingen. Dinge für die Zukunft. Einer neuen Zukunft. Eine Veränderung, die nicht nur seine Wege massiv beeinflussen und gestalten werden.

  • Das Forschungslabor befindet sich in einer alten Werkhalle in der Nähe des Industriekraftwerkes. Während sich die Gruppe langsam dort hin begibt referiert Frau Doktor Wirrmichel- Knallerbusch über Zachomarol38.

    "Die Substanz ist im Prinzip schon seit den dreißiger Jahren theoretisch bekannt. Zachomarol reagiert mit Knorrumbarn und setzt dabei Energie frei. Mein Vater hat diese Beziehung über lange Jahre erforscht bis es ihm schließlich gelang das Knorrumbarn synthetisch herzustellen. Er war besessen von seiner Vision der Energieerzeugung, das kann man wohl sagen."

    Wuttnick149

    "Was wurde aus ihm?" fragt Tosser. "Wir wissen es nicht" Jetzt glitzert es tatsächlich feucht in ihren Augen.

    "Er verschwand im Frühjahr 1945. Und mit ihm alle Unterlagen zum Knorrumbarn und zum Reaktor. Einfach weg...."

    Sie seufzt. "Es ist uns bis heute nicht möglich Knorrumbarn herzustellen. Alles was wir haben ist etwas mehr als ein Kilo welches man in der Nähe von Gottow geborgen hat. Wir haben uns dem Stoff aus allen Richtungen wissenschaftlich genährt aber wir konnten es noch nicht entschlüsseln. Mein Vater war ein Genie, das kann man wohl sagen."

    "Dafür waren wir in der Lage die Grundlagenforschung zu Zachomarol fortzusetzen" wirft Professor Höllenthal ein.

    "Es hat lange gedauert aber am Ende konnten wir es herstellen." Tosser hat nicht viel Ahnung von Chemie aber das hier klingt interessant. "Und wie stellt man es her?"

    "Mittels Braunkohlesynthese. Fast wie in einem Schwelofen, wenn Sie so wollen. Wir lassen die Grundstoffe bei hoher Temperatung mit einer Gasmischung und einer schwach radioaktiven Strahlungsquelle reagiern."

    "Radioaktive Quelle???"

    "Genau, Abfälle aus der Nuklearmedizin und aus dem Forschungsreaktor in Rossendorf. Wir lassen nichts verkommen, nachhaltiger und ressourcenschonender geht es kaum noch." Höllenthals Blick irrlichtert über das Gelände.

    "Nun erforschen wir den Prozess der Energiefreisetzung, mit unserem wenigen Knorrumbarn. Wenn wir doch nur mehr davon hätten!"


    Wuttnick150

    Höllenthal erläutert das heutige Experiment. Die Stoffe werden in einem Vakuum zusammengeführt. Dabei entsteht Nitrotrisolarin, eine flüchtige Verbindung die unter Wärmeabgabe schnell zerfällt. Die entstehende Wärmeenergie führt man als Wasserdampf in das Industriekraftwerk. "Direkt auf die Turbinen, wir haben extra dafür eine Rohrtrasse gebaut. Beim letzten Mal lief das Kraftwerk fast eine halbe Stunde nur mit der Kraft unseres Reaktors!"

    "Der Leitstand hat dabei leider etwas abbekommen" setzt Frau Dr. Wirrmichel seine Ausführungen fort. "Einige der nötigen Ersatzteile stehen auf der CoCom- Liste und müssen irgendwie beschafft werden. Das ist wohl eher Ihr Metier, nicht war?" Ihr Blick scheint Tosser zu durchdringen.

    Alles was du willst Baby, ich klaue für dich sogar die Sterne vom Empire State Building herunter....

    Ihre Stimme holt ihn zurück. "Jedenfalls fahren wir die Anlage heute vom Ausweichleitstand. Kommen Sie, es geht gleich los."

    Wuttnick151

    Direktor Scheuermilch hat es plötzlich eilig. "Ich darf mich verabschieden, ein dringender Termin. Eine Telefonkonferenz mit Berlin, Sie verstehen sicher... man erwartet mich. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und empfehlen Sie uns weiter!"

  • Nachdenken

    Nachdenken. Viktor steckt sich seine nächste Zigarette an. Einem guten Amerikaner. Das hat Morgan umgehauen oder besser gesagt zur Weißglut gebracht. Er muss immer noch Grinsen, wenn er an diese Aktion denkt. Daran wird der Höllenhund noch einige Zeit zu kauen haben. Er wird hier jetzt erst einmal Ruhe haben. Er hat freies Feld von ganz oben erhalten – von ganz weit oben, da sind Propellowitsch und wie sie alle heißen nur kleine Lichter dagegen. Als Widergutmachung für die Belästigung durch Morgan seine Leute hat er einen schönen Geländejeep bekommen. Morgan kann von Glück reden, dass der den nicht persönlich vorbeibringen musste. Den Wagen wird er brauchen. Die Wege in der Kernzone (so hat der Aufklärungsdienst das Gelände unten in der Schlucht genannt) sind nichts für normale Fahrzeuge und bald werden sie noch ganz andere Geräte benötigen. Aber alles zur richtigen Zeit. Schön der Reihe nach.

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    Es hat sich eingeregnet. Sogar das Wetter scheint auf Viktors Seite zu sein. So wird hier kaum einer rauskommen. Das erspart neugierige Blicke und dumme Fragen. Bald ist es dunkel und dann sieht sie hier draußen auch keiner mehr.

    Viktor weist den Vorarbeiter ein. Guter Mann vom Hilfszug aus Oberbergen. Hat sich gleich seine besten Männer geschnappt und ist hergekommen. Viktor musste gar nicht viel sagen. Es ist immer das gleiche Prinzip. Führe den Menschen etwas vor, was sie unbedingt haben wollen, es sich aber nicht leisten oder wissen wie sie es sich besorgen können. Hilf ihnen dann es auf einfache Weise zu bekommen und schon hast du sie in der Hand. Es gibt nichts, was Viktor nicht besorgen könnte. Für jede Vorliebe gibt es die passende Antwort, aber nicht jede Antwort sollte ans Licht kommen. Viktor sorgt dafür, dass die ganzen Antworten verborgen bleiben und dafür gibt es die eine oder andere Gefälligkeit. So auch bei den Jungs vom Hilfszug.

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    Die Jungs wissen worum es geht und was in dem Paket drin ist. Der Regen macht die Sache nicht einfacher, aber schlechtes Wetter gibt es nicht, nur unpassende Kleidung. Außerdem tut der Regen nach der andauernden schwülen Hitze gut. Schwerschläger ist nach oben gestiegen, um die Abdeckung zu lösen. Er ist der Mann für´s Grobe in dieser Truppe. Knut Kneifzahn öffnet derweil alle Ösen und zieht die Nietnägel aus dem Holz, während Hahnebüchen (der dicke Vorarbeiter und Chef der Truppe) die merkwürdig aussehenden Schriftzeichen auf der Kiste zu entziffern versucht. Einige Buchstaben meint er erkennen zu können, die meisten sind ihm allerdings fremd. Es muss sich wohl um die Transportbezeichnung und den Absender handeln. Neben der einzigen für ihn lesbaren Aufschrift „Alliiertes Transportgut“ steht noch ein einzelner Satz in den merkwürdigen Zeichen: морган ис а люзер. Je länger er dieses Wirrwar betrachtet, desto mehr schwirrt ihm der Kopf. Er muss es ja auch nicht verstehen. Er will fertig werden und zurück zu seinem Hof im Wald bei Oberbergen, den Hof, den er liebevoll sein kleines Camp Diana nennt.

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    Es ist dunkel geworden und der Regen stärker. Die Verschalung hat sich lange zur Wehr gesetzt, aber Hahnebüchens Leute haben den Sieg davon getragen. Jetzt kommt das Finale. Das kleine Pony muss auf das Gleis neben ihnen gesetzt werden. Kaum Licht und nur den alten Kran, das wird ein Geduldsspiel, aber Bodo der Baggerfahrer bekommt das hin. Blechschmidt befestig das Krangeschirr, er selbst gibt die Anweisungen für den Kranführer. Mike K. steht wie immer nur daneben und summt ein Lied vor sich hin. „Mike, sei ruhig, deine Lieder sind langweilig und gehen mir auf den Nerv.“ Alles wie immer, alles Routine.

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    Nach einigem hin und her und unzähligen Fluchworten steht das kleine Gefährt auf den Gleisen. Der Führerstand ist zwar offen, aber kein Zündschlüssel ist zu finden, also können sie auch keine Probefahrt machen. Gut, das soll nicht ihr Problem sein. Sie haben ihren Auftrag erfüllt und mehr müssen sie nicht tun. Jetzt sind sie mit Viktor quitt. Hahnebüchen hätte nicht gedacht, dass seine Speziallieferung aus Fernost ihn so lange an diesen schmierigen Typen gebunden hätte. Nun ist alles erledigt und er kann sich in Ruhe seinen neuen Spielzeugen zuwenden. Am Wochenende trifft er sich mit seiner Truppe zum „Training“. Jetzt nur noch alles einpacken und weg hier. Er pfeift seine Jungs zum Abrücken zusammen und es kehrt Ruhe an der Mühle ein. Nur das kleine Pony steht einsam im Regen und wartet auf seine neuen Besitzer.

  • Ich glaube der kleine Kran fällt mit der Lok um...:ad_1:

    Mr. Joe Cool in the House :af_1:

    Wenn du einem Kind die Aufgabe gibst ein Auto zu malen wird es zum roten Stift greifen.,,,

    Von der Auto-Legende Enzo Ferrari....:bp_1:


    EEP16+aktueller Patch

  • Die Frage ist eher, wie es ein DDR- Produkt nach Pfarrkirchen zum Abladen der DDR-Kö geschafft hat. Da kann ja wieder nur der Viktor seine Finger im Spiel gehabt haben. :ae_1::af_1:

    MfG Matthias, der Ostberliner, der zum Lipper wurde. :af_1:
    EEP 15.1, Plugin 1, Patch 2; EEP 17.2, Plugin 1 & 2
    PC: AMD Ryzen 3 3200G with Radeon Vega 8 Graphics 3.60 GHz; 16 GB RAM, Windows 11 Home, 22H2

  • Die Frage ist eher, wie es ein DDR- Produkt nach Pfarrkirchen zum Abladen der DDR-Kö geschafft hat. Da kann ja wieder nur der Viktor seine Finger im Spiel gehabt haben. :ae_1::af_1:

    Moin.

    Auch der VEB Maschinenbau Karl Marx Potsdam-Babelsberg hatte seine Export-Auflagen...

    Gruß
    Sebastian

    (aus Potsdam)

    EEP 6.1

    EEP 16.4 Patch 1, PlugIn 1-4

    Desktop-PC mit Intel® Core™ i5 6400, 4x2,70 GHz
    16 GB RAM, Nvidia GeForce GTX 960,
    Windows 10 Home 64 Bit

  • Wie schwer ist die Lok?

    Laut Wikipedia 15t, also zu schwer für den Kran, oder wurde der bei Viktor getuned?

    Noch einen schönen Abend

    Rußländer

    Alle mit der Signatur ©RSG gekennzeichneten Photos sind von mir selber aufgenommen worden.

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    One or more textures on this 3D model have been created with photographs from Textures.com

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