Das Gründerla.
So wurde die Meterspur-Strecke Eisfeld – Unterneubrunn (ab 1950 Schönbrunn) im Volksmund genannt. Diese Bahn verband den Nordteil des Kreises Hildburghausen mit der Werrabahn. Sie führte von Eisfeld, dem höchstgelegenen Bahnhof der Werrabahn, am Fuße des Thüringer Waldes ins obere Schleusetal. Geplant war die Strecke als Verbindung in Richtung Ilmenau, blieb aber bis zur Betriebseinstellung 1973 eine Stichbahn.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schmalspu…Sch%C3%B6nbrunn
http://stillgelegt.de/gruenderla/gruenderla-1.htm
Die drei Meterspur-Einheitsloks 99 221 bis 223 der DRG, von denen 99 222 bekanntlich noch heute bei den Harzer Schmalspurbahnen im Einsatz ist, wurden 1931 von Schwartzkopf an genau diese Strecke geliefert. Ab 1955 kamen noch vier DR-Neubauloks der Baureihe 99 23-24 dazu. Es waren die Loks 99 231 und 99 235 bis 237, welche auch heute noch im Harz unterwegs sind.
Da die drei Einhetsloks für EEP erhältlich sind (in der Anlage „Winterfahrt zum Brocken“ von UB2) und angeregt durch den Anlagenvorschlag „Einheitsloks auf Meterspur“ in der MIBA-Spezial 65, kam mir der Gedanke diese Bahn einmal in EEP nachzubauen.
Da aber die Loks nur als HSB-Variante verfügbar sind und passende (Personen)-Wagen komplett fehlen, (der Güterverkehr wurde von Anfang an fast ausschließlich mit Rollfahrzeugen durchgeführt), war eine DRG- oder DR-Anlage eigentlich nicht machbar. Außer vielleicht mit ganz viel „Augen zudrücken“.
So kam dann noch ein weiteres Hirngespinst hinzu: was wäre wenn...die Bahn vielleicht nach der Wende 1989/90, ähnlich wie die Pressnitztalbahn, von verrückten Eisenbahnfreunden mit Unterstützung von Landkreis und örtlichen Unternehmen wieder aufgebaut worden wäre?
Da das Ganze aber ein reines Fantasieprodukt ist habe ich die Ortsnamen etwas abgeändert. Aus Eisfeld wurde „Kaltenfeld“ und Unterneubrunn / Schönbunn wurde zu „Neubrunn“. So enstand die „Kaltenfelder Kreisbahn“ - KKB.
Den wohl interessantesten Gleisplan hatte für mich der Bahnhof Biberau (bis 1950 Lichtenau), diesen wollte ich unbedingt mit darstellen. Die besondere Lage dieser Station habe ich im folgenden Bild mit EEP-Mitteln versucht aufzuzeigen.
Der Bahnhof war als Kopfbahnhof ausgeführt, jedoch fuhren die Personenzüge nicht in den Bahnhof ein, weil die Strecke vorher nach links abzweigte. Zum Ein- und Aussteigen hielten diese auf der Dorfstraße, welche gleichzeitig als Bahnsteig diente. Heute kaum noch vorstellbar!
Laut „DDR Schmalspurbahn-Archiv“ könnten die Gründe dafür die beengten Platzverhältnisse, aber auch die geplante Fortführung der Bahn durch den Bibergrund nach Fehrenbach gewesen sein. Das lässt sich heute jedoch nicht mehr feststellen.
https://www.bing.com/images/search?…=gr%c3%bcnderla
Die weitere Streckenführung bis zum Endbahnhof ist dann auch wieder ein Kuriosum: weil die Schmalspurbahn als Staatsbahn des Herzogtums Sachsen-Meiningen erbaut wurde, durfte sie nur auf dessen Territorium verlaufen. So wurde die Strecke am Berghang links der Schleuse mit Stützmauern und Kunstbauten entlang geführt, obwohl rechts der Schleuse viel bessere Bedingungen für den Bau waren. Dort lag aber Preußen, was sich strickt weigerte Baugrund zur Verfügung zu stellen.
Der Endbahnhof lag im oberen Teil von Schönbrunn, eingeengt zwischen Ortsbebauung und dem Gebirgsbach „Schleuse“. Dort gab es ein Anschlußgleis zu einer Glashütte, welches als Weiterführung der Strecke nach Frauenwald gedacht war. Aus finanziellen Gründen kam es jedoch nie zu einem Weiterbau.
https://www.bing.com/images/search?…selectedIndex=0
Dieses letzte Streckenstück von Biberau nach Schönbrunn habe ich mir nun zum Nachbau in EEP ausgesucht und möchte hier in loser Folge über den Anlagenbau berichten.
Der Bahnhof Eisfeld ("Kaltenfeld") dient hier als Schattenbahnhof. Bei Biberau habe ich den Ortsname so gelassen, mir ist nichts besseres eingefallen.
Vielleicht habe ich ja das Interesse des Einen oder Anderen geweckt und es schaut ab und zu mal jemand hier vorbei. Für Anregungen und (auch kritische) Hinweise bin ich auch immer dankbar.