Guten Morgen
Das "Diorama", das ich hier vorstelle, ist sozusagen ein Prequel zu der geplanten Anlage, die sich um Salzgitter Bad und die Betriebsstellen "Finkenkuhle" und "Voßpaß ÜbergBf" sowie "Voßpaß Erzverladung" der Bahnen der Ilseder Hütte, der späteren VPS dreht. Ich habe einiges unabhängig davon erproben wollen, und dazu ein altes Diorama von mir wieder aufleben lassen, das ursprünglich "Dachs XIV" oder "Gonz AG Headquarters" hieß. Nun hat die Anlage einen "richtigen" (Fantasie-) Namen: Erzbahn am Hackelbergstollen. Meine Anlage ist allerdings im Oberharz angesiedelt (wo ich auch lebe). Ähnlichkeiten mit real existierenden Situationen in der damaligen Realwelt im Salzgitter Gebiet oder Oberharz sind also kein Zufall.
Zunächst der Gleisplan, der jetzt endgültig festliegt (ok, der nur noch minimal geändert werden sollte):
GONZ AG und PeWob sind, wie man sich denken kann, Fantasienamen der beteiligten virtuellen Unternehmungen. Ich baue die Anlage mit Hilfe von Carl aus Braunschweig, der sich schon länger mit der VPS und ihren Vorgängerbahnen beschäftigt. Zentraler Punkt ist die Zufahrt zum Stollen, die als Vierschienengleis in Vollspur und Schmalspur ausgeführt ist und auch LKW die Einfahrt ermöglicht. Die Schmalspur wäre im Original 780mm, eine der "Hausspurweiten" der Erzbahn der Ilseder Hütte und am Schröderstollen. Hier unter EEP ist es auf 750mm angepasst.
Wer die entsprechenden Anlagen von Saar oder Ruhr kennt, wird das alles vielleicht eher "niedlich" finden, es wurden hier maximal 1000 [1] to Erz pro Tag herausgeholt und zu einem geographisch entfernt liegenden Überladebunker abgefahren, wo es entweder in die Eisen- und Stahlwerke im Salzgittergebiet weiterging, oder auch per Reichsbahn/Bundesbahn zu den "großen" Verbrauchern. Was ich nicht überprüfen kann, aber was vielleicht Sinn macht - hier wurde der Typ des "Selbstentladers" erdacht, der sich später allgemein durchsetzte (wie so viele Erfindungen, die im Harz oder Harzvorland gemacht wurden und ihren Weg in die Welt hinaus gefunden haben - das Drahtseil zum Beispiel). Ich bedanke mich auch bei Peter, der die Elektrolok für die Schmallspur-Erzbahn zur Verfügung gestellt hat.
Später, als die Preislage auf dem Weltmarkt sich änderte (und man - eben auch im Gegensatz zu den großen Gruben in Schweden etc, nicht mehr mit der Effizienz nachkam, siehe oben: hier ist alles so niedlich). Später also wurde das alles stillgelegt, das Stahlwerk bei Salzgitter betreibt aber immer noch Hochöfen und das Erz kommt eben per Schiff über die Ostsee/Nordsee und dann mit Ganzzügen der VPS dort an. Das wäre dann die Zeitmarke des "nicht später als" für diese Anlage. Das letzte Erzbergwerk (Buntmetall, Hilfe Gottes in Bad Grund) wurde von der Preussag 1992 geschlossen, sozusagen das Gegenstück zu Prosper Haniel im "Pott", wo ja inzwischen auch die Lichter ausgegangen sind und die Kohle eben auch aus der Türkei oder aus China kommt...
Einige weitere Elemente in der Umgebung, wie das Gestüt und der kleine Ort Lindhorst sind beim Bau entstanden und bilden einen eher angedeuteten Anlagenabschluss. Das Ganze ist natürlich in einem derben Epochenmix gehalten. Die Anlage wurde, so die Fantasie-Welt, in den 30er Jahren geplant und gebaut, irgendwann in den 70ern dann das "moderne" Verwaltungshochhaus errichtet, und auch in späteren Epochen wird dann immer noch das Erz in den 4,8 to Kipploren von Elektroloks älterer Bauart weggeschafft. Die Vollspur betreibt die DB (was auch daran liegt, dass es immer noch die schöneren Modelle sind, die dafür verfügbar sind) und schafft mit Dampfloks der Baureihe 44 den hier nebenbei eingelagerten Dieselkraftstoff herbei und später wieder zum Verbraucher. Die Tankwaggons stammen von Uwe Fischer, rangiert wird mit V60, die für längere Einsätze am Stollen einen Lokschuppen auf dem Werksgelände hat. Den Werks-Personenverkehr (der in der Realität spätestens Ende der 70er Jahre eingestellt wurde) erledigen Akkutriebwagen der Baureihe 515 (von den Bahnwerken Datteln, Tobias Uhle, als Vorabmodell zur Verfügung gestellt). Es gibt so viel Schönes! Natürlich kann man gar nicht allen danken, die zu EEP beitragen. Wenn ich schon am Aufzählen bin... Gleissystem von Günther, und die ganzen "Tannen" und die "grüne Hölle" drumherum von Roland Ettig (ich bin nicht gut in Danksagungen und höre jetzt auch mal auf damit).
Ich versuche, das nun auch in Details weiterzutreiben. Beginnen wir mit dem Zentrum der Anlage: Der Stollenzufahrt und dem vorgelagerten Gleisfeld.
Und damit erstmal genug für heute - Grüße aus dem Harz -
Gerhard/Gonz
Edit: Gleisplan aktualisiert und in Bildergalerie verfrachtet
[1] Diese Zahl ist Gegenstand der Diskussion - es gibt mehrere abweichende Angaben. Die "Reichswerke" Salzgitter hatten 16 Hochöfen geplant, die allerdings nicht alle realisiert wurden. Daraus könnte man auch den projizierten Durchsatz der Anlagen der Erzzubringer festmachen. Die Strecken waren allerdings damals auch zweigleisig konzipiert, ich habe hier einspurig gebaut.